(16) Es gibt noch viel zu tun für Thomas Reis. 1:2 gegen den 1. FC Köln verloren. Nur 30 % Ballbesitz. Die erste Halbzeit total verpennt. Bochum ist noch nicht richtig in der Bundesliga angekommen…

Die Vorfreude auf das heutige dritte Bundesligaspiel war bei allen Fans des VfL groß. Nach einer überzeugenden Leistung gegen Mainz konnten die Bochumer in Köln über weite Strecken nicht ansatzweise dem Fast-Absteiger aus der letzten Saison Parolie bieten.

Coach Thomas Reis gab offen zu: „Wir haben es in der ersten halben Stunde verpasst, den Männerfußball anzunehmen. Wir wussten, dass Köln sehr aktiv spielt und immer wieder draufgeht.“

Köln war besonders in der ersten Hälfte griffiger. Presste früh, suchte das Tempo. Wurde von den heimischen Fans nach vorne getrieben. Die Kicker aus Bochum hatten wohl nicht mit so einer Stimmung und Euphorie gerechnet. Man hatte das Gefühl, dass das nach der langen Coronazeit vor leeren Publikum eine Situation war, die alle Spieler (erstmal) überforderte. 25.000 Fans in rot-weiß. Vollgasfußball. Aber nicht vom VfL.

Gerade die linke Seite von Danilo Soares war über weite Strecken offen wie ein Scheunentor. Auch Herbert Bockhorn war in vielen Situationen überfordert. Im Mittelfeld wurden kaum Akzente durch Losilla, Pantovic oder Rexhbecaj nach vorne gesetzt. Der überragende Gerrit Holtmann aus dem letzten Spiel gegen Mainz, Sebastian Polter und auch Simon Zoller, waren über die 90 Minuten kaum sichtbar. In der zweiten Halbzeit wurde es ein wenig besser. Bochum war näher am Mann. Kam besser ins Spiel, mit einzelnen Chancen. Ab der 75. Spielminute spürte jedoch fast jeder im Stadion, dass die Kölner den Sieg wollten. Viel zu tief ließen sich nun die VfL-Profis wieder in die eigene Hälfte pressen. Kaum Entlastung. Das ein Tor in der Luft lag, war zu spüren. Zurecht belohnten sich dann folgerichtig Louis Schaub (82.) und Tim Lemperle (90.) für die Kölner mit zwei Toren. Dass Simon Zoller dann noch ein Tor gelang (90+4) war nur eine Randnotiz.

Einziger Lichtblick: die Einwechslung von Eduard Löwen (75.). Zwei gefährliche Ecken und auch schon gute Ansätze für das Bochumer Offensivspiel machen Hoffnung, dass er dem VfL, nach der Länderspielpause, dann von Beginn an, weiterhilft.

Der VfL muss nun nach heute schnellstmöglich lernen, dass in der Bundesliga jeder noch so kleine Fehler bestraft wird. Jeder nicht saubere Pass (davon gab es heute auch viel zu viele), beim Gegner ankommt, der dann blitzschnell daraus Kapital schlagen kann. Ab sofort muss ab der ersten Minute jeder Spieler maximale Präzenz zeigen. Dass die Bochumer-Kicker das Potenzial dazu haben, guten Fußball zu spielen, haben sie gegen Mainz gezeigt. Und auch das sollte alle Fans des VfL positiv stimmen. Gegen die Hertha, im nächsten Heimspiel, wieder ein anderes Gesicht von den Profis sehen zu können. Vielleicht ja sogar dann auch wieder mit Danny Blum, der dann wieder zum Kader gehören könnte.


3 Gedanken zu “(16) Es gibt noch viel zu tun für Thomas Reis. 1:2 gegen den 1. FC Köln verloren. Nur 30 % Ballbesitz. Die erste Halbzeit total verpennt. Bochum ist noch nicht richtig in der Bundesliga angekommen…

  1. Gegen Wolfsburg war es nicht anders. Die Anfangsphase komplett verschlafen – nur Reaktion statt Aktion. Das ist kein neues Problem beim VfL. TR hat auf der PK die Spielweise der Kölner präzise vorhergesagt. Nur von seinen angedeuteten Lösungsvorschlägen war nichts zu sehen.
    Hertha steht mit dem Rücken zur Wand (also sehr gefährlich) – danach Bayern. Gestern eine Riesenchance verpasst- ab jetzt Abstiegskampf pur.

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  2. Letztlich hat der VfL nicht nur 30 Minuten schwach gespielt. 70 Minuten war Bochum komplett unterlegen, die anderen 20 Minuten waren sie besser,aber nicht gleichwertig. Einige wenige Chancen wurden nicht konsequent zuende gespielt, dann wäre eine Überraschung möglich gewesen

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