VfL INSIDER

Man kann Spiel(e) verlieren. Aber nicht so, wie am Sonntag gegen den FC Bayern München.

Niemand in Bochum hatte an diesem Tage erwartet, dass man das Ergebnis aus Februar dieses Jahres wiederholen würden. Der best möglichste Fall wäre eine enge Niederlage gewesen. Wo Einsatz und Leidenschaft für jeden erkennbar gewesen wären.

Aber leider war nur einer an diesem Nachmittag in Bestform:

Und zwar alle Bochum-Fans, die ihre Mannschaft fast über die gesamte Spieldauer leidenschaftlich feierten, motivierten und unterstützten. Und es ihr nicht übel nahmen, dass einfach nicht mehr -in dieser Konstellation- zu holen war. Dafür waren an diesem Tag die Münchener in Bestform.

Jetzt könnte man nach diesem Spiel zur Tagesordnung übergehen.

„Auch wenn es weh tut, müssen wir nun wieder aufstehen und in Freiburg eine andere Leistung bringen. Wichtig ist, dass wir uns alle an die eigene Nase fassen. Ich hoffe, dass wir in Freiburg eine andere Leistung bringen“, so Thomas Reis nach dem Spielende.

Jedoch waren für jeden VfL-Fan an diesem Nachmittag weitaus besorgniserregende Dinge sichtbar geworden:

1. Der Umgang der Spieler auf dem Platz miteinander. Torwart Manuel Riemann, der in der ersten Hälfte Ordets fast permanent anfaucht, später auch gegen Zoller stänkert. Solche Szenen gab es in der ablaufenden Saison nicht. Stürmer Simon Zoller berichtet nach dem Spiel offen und ehrlich: „Wir müssen schleunigst Lösungen finden, damit wir wieder dahin kommen, wofür der VfL Bochum in den letzten Jahren stand. Und zwar für Leidenschaft, Kampf und Dagegenhalten.“
2. Eine weiterhin (noch) nicht erstligareife Innenverteidigung. Keine Abstimmung, Kommunikation und Timing. Der Ausfall von Danilo Soares ist genauso wenig wie die Abgänge von Leitsch und Bella-Kotchap -aktuell- zu kompensieren. Dazu spielt auch Cristian Gamboa noch keine gute Saison. Ist weit entfernt von seiner Form aus dem letzten Jahr. Gibt so keine Stabilität und Sicherheit an seine Kollegen weiter.
3. Die aktuelle Unruhe um die Vertragsverlängerung von Trainer Thomas Reis. Nach den kürzlichen Aussagen in der WAZ, „von meiner Seite aus ist alles offen, Stand jetzt bin ich ab dem 1. Juli 2023 arbeitssuchend“, trägt der ansonsten eher besonnene Trainer nicht dazu bei, dass nicht noch eine zusätzliche Baustelle entstanden ist. Nach Informationen des VfL-Insiders hat der VfL Bochum dem Coach schon vor Wochen schriftliche Vertragsangebote für eine Verlängerung vorgelegt. Die aber vom Berater in dieser Ausgestaltung (noch) nicht akzeptabel gewesen sind. Knackpunkte sollen die Ausstiegsklausel und Ablöse, im Falle eines vorzeitigen Ausstiegs, aus dem Vertrag sein.

Einen Tag Pause zur Reflexion haben nun alle Beteiligten, da am Montag trainingsfrei ist. Anschließend müssen alle Dinge auf den Tisch, damit gegen Freiburg ein Neustart -in allen Mannschaftsteilen- zu sehen ist. Hoffentlich gelingt es dann auch, bei Standardsituation, KEIN Gegentor mehr zu kassieren. Genug darüber geredet hat man beim VfL lange genug. Und in den beiden ersten Partien war ja auch nicht alles schlecht bei den Bochumern. Jedoch zählen jetzt nur Punkte. Und diese benötigt man dringender denn je, um weiterhin in Ruhe arbeiten zu können. Denn irgendwann kippt auch bei den treusten VfL-Fans die Stimmung.