Warum auch Vorstandsboss Villis (mit)verantwortlich für die aktuelle Situation ist…

Manchmal sagen Bilder mehr als Worte… Wie gestern nach dem verlorenen Derby gegen Schalke.

Manuel Riemann und Anthony Losilla sind entsetzt über die erneute Niederlage.

Rückblick: Januar 2018.

Auch dort steckt Bochum in einer ernsten Krise.

Damals im Zen­trum der Kri­tik: Boss Hans-Pe­ter Vil­lis und Ma­na­ger Chris­ti­an Hoch­stät­ter. Die VfL-Fans fordern des­sen Raus­wurf ver­bal und auf Trans­pa­ren­ten innerhalb des Stadions.

Die Gründe: Drei Trai­ner (Ver­beek, Ata­lan, Ra­sie­jew­ski) ver­schlis­sen, keine klare Team­struk­tur, zu viele Trans­fer-Flops (Sam, Mer­kel und Dia­man­ta­kos), Ver­kauf nach vor­he­ri­ger De­gra­die­rung und Sus­pen­die­rung von Ka­pi­tän und Leit­wolf Felix Bas­ti­ans.

Viel zu lange hat Manager Hochstätter an dem mehr als umstrittenen Trainer Verbeek festgehalten. Am Ende wird Verbeek doch entlassen und Hochstätter folgt ihm nach einem Fan-Talk im Februar 2018, wo er offen Internas aus der Kabine offenbart.

Hochstätter im Interview mit mir brutal ehrlich beim Fan-Talk in der In-Kneipe SONNENDECK. Einen Tag danach wurde er von Boss Villis entlassen.

Nach dem Rausschmiss übernimmt dann am 07.02.2018 Sebastian Schindzielorz die Verantwortung als Geschäftsführer Sport. Keiner traut ihm zu, dass er erfolgreich agiert. Später müssen sich viele Kritiker bei ihm entschuldigen. Denn Schindzielorz ist gemeinsam mit Reis der Architekt für den Wiederaufstieg.

Jetzt verlässt Schindzielorz seinen VfL. Und zwar nicht, weil er nicht gerne geblieben wäre, sondern weil es hinter den Kulissen zu sehr gerumpelt hat. Er hat u.a. kaum Wertschätzung und Anerkennung für seine geleistete Arbeit vom Vorstand erhalten. Hier wurde am Ende zu wenig dafür getan, um ihn letztendlich abzuhalten, den VfL zu verlassen.

Größter Kritikpunkt:

Nach den Rekordeinnahmen wurde zu wenig in neue Spieler investiert. Die Abgänge von wichtigen Spielern und Leistungträgern (Leitsch, Bella-Kotchap, Locadia, Blum, Pantovic, Bockhorn, Rexhbecaj) konnten nicht 1:1 ersetzt werden. Das Ergebnis ist nach sechs Spieltagen sichtbar. Die Mannschaft ist nicht eingespielt, keine Einheit, in der Abwehr, Mittelfeld und Sturm zu harmlos. Dazu kommt die auffallend hohe Zahl an muskulären Verletzungen von Spielern.

Damals, wie heute, ist Hans-Peter Villis Vorstandvorsitzender und Boss des VfL Bochum. Trifft die Entscheidungen. Und ist maßgeblich an den Personalien Schindzielorz und Reis beteiligt. Und zuständig für die Transfergelder, die ausgegeben werden können. Natürlich müssen auch die Transfereinnahmen dazu verwendet werden, die Kredite (u.a. 6,8 Millionen Euro KfW-Kredit), die in Corona angefallen sind, zu tilgen. Oder eben Investitionen und Infrastruktur rund um das Stadion und Nachwuchsleistungszentrum mit zu berücksichtigen. Desweiteren wurde der Bundesliga-Etat von 26 auf 30 Millionen erhöht. Aber offenkundig wurden zu wenig Mittel für neue Spieler zur Verfügung gestellt.

Schon weit vor der Saison wurde öffentlich verkündet, mit dem Coach verlängern zu wollen. Und zwar noch vor dem ersten Spieltag. „Darüber gebe es keine zwei Meinungen“, so Villis. Passiert ist nichts. Man wurde sich einfach nicht einig (u.a. Ausstiegsklausel). Und das bei dem verdienten Coach, der maßgeblich für den Erfolg der letzen Jahre, bei den Bochumern verantwortlich ist. Dazu verlässt bekanntermaßen Sebastian Schindzielorz den Verein. Der andere Architekt des Erfolges…

Daher kann einem am meisten Thomas Reis leid tun. Natürlich war die Pressekonferenz (zum Thema Anfrage von Schalke) im Nachhinein ein Fehler von ihm. Man hätte es auch anders und souveräner lösen können. Das weiß der Coach nun auch. Jedoch: keine Tat, ohne Motiv.

Warum war der Ur-Bochumer Reis denn überhaupt offen dafür, über andere Angebote nachzudenken? Weil er mehrmals gegenüber dem Vorstand, in dem Villis sitzt, betont hat, gerne noch andere Spieler für die neue Saison zu verpflichten, um eine schlagkräftige Truppe zu stellen. Dieser Wunsch wurde ihm jedoch verwehrt. Ahnte Thomas Reis vielleicht da schon, was ohne die gewünschten Verpflichtungen auf ihn zukommen könnte? Die Fans hingegen werfen dem Erfolgs-Coach nichts vor, sind nicht nachtragend, wegen seinen Schalke Abwanderungsgedanken. Vielleicht auch, weil es ein Gespür dafür haben, warum es dazu gekommen ist.

Der Coach nach dem Schalke-Spiel:

„Ich möchte mit der Mannschaft den Bock umstoßen. Wir sind ja nicht chancenlos. Ich erzähle jede Woche dasselbe. Da komme ich mir ein bisschen albern vor.“

Und auch eine andere Frage muss gestellt werden: Kann ein neuer Trainer dafür sorgen, mit den vorhandenen Spielern erfolgreicher zu spielen? Denn in fast allen Spielen (außer gegen die Bayern), hatten die Bochumer die Chance, auf Punkte. Auch, wenn es am Ende immer die unterschiedlichsten Fehler waren, die zur Niederlage geführt haben.

Es wäre also klug, weiter auf Thomas Reis zu setzen. Denn irgendwann werden die Fehler der VfL-Spieler so minimiert werden, dass es für einen Sieg reicht.

Jubel nach dem 1:1.
Er ist wieder da. Danilo Soares.
Alle Fotos in diesem Beitrag sind von meinem Premium-Partner: Sebastian Sendlak

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