Es hätte ein so schöner Nachmittag für den VfL und alle Fans werden können. Coach Thomas Letsch setzte wiederholt auf Stürmer Moritz Broschinski von Anfang an gegen FC Augsburg. Und der bissige Angreifer zahlte das Vertrauen schon in der 33. Spielminute mit einem Fallrückzieher – Marke Tor des Monats- an den Coach zurück. 1:0 für Bochum. Ausgelassener Jubel.
Trotzdem konnte sich Moritz Broschinski nicht so richtig nach dem Spiel, über sein Tor freuen:
„Wir haben wieder zwei Punkte liegen lassen. Daraus müssen wir lernen und versuchen, das künftig besser zu machen. Ich werde mir mein Tor zuhause nochmal anschauen, in ein paar Tagen ringt sich vielleicht das ein oder andere Lächeln durch. Aktuell ist es aber schwer und hält sich sehr in Grenzen. „


Die Führung nahmen die Bochumer mit in die Halbzeit. Kamen aber in der 2. Hälfte nicht mehr richtig ins Spiel, standen tief, hatten kaum mehr Zugriff aufs Spiel. Augsburg gab Gas. Nicht zwingend, mit vielen Torchancen, aber sie investierten wesentlich mehr, als der VfL. Von dem Bochumer Team war kaum noch etwas zu sehen. Keine Entlastung kein Pressing gegen den Ball. Bis zur 75. Minute. Da hätte der eingewechselte Kwarteng alles klar machen müssen. Riesenbock von Augsburgs Keeper Dahmen, aber Kwarteng konnte den in die Füße gespielten Ball nicht mehr kontrollieren. Chance zum 2:0 vertan. Eine Minute später scheitere dann Matus Bero aus halbrechter Position im Strafraum stehend alleine vor dem Augsburger Keeper. Wieder kein Tor für Bochum. Kein Jubel. Zwei 100 % Chancen nicht genutzt. Und das sollte sich rächen. Wie immer, am Ende des eines Bochumer Spiels. In der 90. Spielminute. Denn: Es gab Strafstoß für Augsburg, da Ordets der Ball an die Hand sprang. Der VAR gab den Hinweis an Schiri Utrecht. Zurecht, entschied dieser auf Elfmeter nach Sicht der Videobilder. Wie bitter. Und der aus der Vorsaison als Strafstoßkiller berüchtigte Manuel Riemann war auch diesmal in der falschen Ecke unterwegs. 1:1. Entsetzen auf der Tribüne. Dem Platz. Beim Trainerteam.

Auch VfL-Coach Thomas Letsch war sich seinem Anteil an diesem Unterscheiden am heutigen Tag bewusst, sagte auf der Pressekonferenz sehr selbstkritisch:
„Ich nehme heute die nicht gewonnenen drei Punkte komplett auf meine Kappe. Die Entscheidungen, die ich getroffen habe, waren zu defensiv. Wir haben unser Tor gut verteidigt, wurden dann aber immer mehr hinten reingedrückt. In dem Fall ärgere ich mich extrem über mich. Was auf keinen Fall passieren darf, dass wir nun die Köpfe hängen lassen. Ich werde aus diesem Spiel viel lernen, wir als Mannschaft auch. Wir werden es auch dem nächsten Gegner, dem FC Bayern München, hier im Stadion schwer machen. Wir sind sehr enttäuscht.“

Fotos: Sebastian Sendlak