
Die Enttäuschung ist groß beim VfL Bochum und im Umfeld nach dem Unentschieden gegen Darmstadt 98. Die fortgesetzte Serie ohne Sieg belastet den Klub und verstärkt die Besorgnis. Ein entscheidendes Spiel steht bevor. Die Wende muss in Köln endlich gelingen.
Am Sonntagabend begann das Match des VfL mit einem Paukenschlag. Zu Spielbeginn brach ein heftiger Regenschauer über das Ruhrstadion herein, und schon nach weniger als drei Minuten geriet das Team von Trainer Thomas Letsch mit 0:1 in Rückstand. Oscar Vilhelmsson hatte sich durch die löchrige Abwehr der Gastgeber geschlichen und einen schnellen Gegenangriff abgeschlossen. Doch er stand zuvor im Abseits, weshalb das Tor nicht anerkannt wurde. Dies diente den Bochumern als Weckruf. Sie dominierten bis zur 60. Minute und lagen mit 2:0 vorn, konnten aber zum fünften Mal hintereinander keinen Sieg verbuchen.
Das Spiel endete mit einem 2:2-Unentschieden, wobei der VfL Bochum es -mal wieder- verpasste, sich von den Abstiegsplätzen abzusetzen, und Darmstadt aus seiner Moral neuen Mut für die restlichen Spiele schöpfte. Philipp Hofmann brachte den VfL mit zwei Toren (29./48.) in Führung, aber Tim Skarke (62.) und Vilhelmsson (76.) sicherten dem Gegner nach einem Missgeschick von Manuel Riemann einen Punkt. Die Bochumer verloren nach einer Stunde die Kontrolle über das Spiel, als Darmstadt alles riskierte und sie in Verunsicherung stürzte.
Nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski war die Enttäuschung greifbar. Riemann legte sich auf den Rasen, wollte allein sein, und Kapitän Anthony Losilla verbarg sein Gesicht in seinem Trikot, während auf den Tribünen Fassungslosigkeit herrschte. Die Bochumer hatten erneut ein Spiel abgegeben, das sie hätten gewinnen müssen. Die schmerzhaften Erinnerungen an die letzten Minuten gegen Mainz, Bremen und Augsburg kehrten zurück. Wäre die Mannschaft konsequenter, hätte sie den Klassenerhalt bereits sichern können.
Trainer Thomas Letsch zeigte sich nach dem Spiel frustriert: “Wir sind mittendrin im Kampf gegen den Abstieg”, und gestand, dass ihn die Situation sehr beschäftigt: “Es geht einem durch den Kopf. Es ist gefährlich.” Vor kurzem sah es noch gut aus für Bochum, die sogar den FC Bayern geschlagen hatten. Aber seitdem läuft es nicht mehr rund, teils wegen Verletzungsproblemen, teils weil die nötige Intensität fehlt.
Jetzt gilt es, dass sich die Bochumer Leistungsträger wieder ihre Normalform erreichen – und gegen Köln siegen.


Fotos: Sebastian Sendlak