Grönemeyer-Song und Ergebniskrise

Nur 2:2 gegen Holstein Kiel. Die sportliche Enttäuschung ist überall spürbar.

Dazu große Aufregung um die „Bochum-Hymne“ im Ruhrstadion bei allen VfL-Fans. 

Erneut wurde die ikonische Bochum-Hymne und der Gänsehaut-Moment „Bochum“ von Herbert Grönemeyer viel zu spät von der Stadion-Regie gestartet. Wie schon im Spiel gegen Gladbach, ertönte das Lied erst kurz vor dem Anpfiff, sodass es nicht vollständig gespielt werden konnte. Die Fans waren sichtlich enttäuscht, denn das emotionale Ritual vor Spielbeginn fiel erneut ins Wasser. Schlechtes Timing von den Verantwortlichen. Bitte besser machen.

Eine Analyse nach 4 Spieltagen:

Die Bochumer haben es wieder nicht geschafft. Im Kellerduell gegen den Aufsteiger Holstein Kiel reichte es trotz einer zwischenzeitlichen Führung nur zu einem 2:2-Unentschieden. Ein Ergebnis, das die bisherige Saison des VfL treffend widerspiegelt: viel Einsatz, wenig Ertrag.

1. Defensive Schwächen:

Bereits in den ersten drei Spielen der Saison zeigt sich die Abwehr des VfL Bochum als Achillesferse. Es fehlen die Leistungsträger Ivan Order und Bernado an allen Ecken und Kanten. Allein die heute frühzeitige Auswechslung von Erhan Masovic verdeutlicht, wie hoch der Druck schon nach vier Spieltagen bei Coach Peter Zeidler ist. Denn auch gegen Kiel offenbarte die Defensive erneut Schwächen, die zu vermeidbaren Gegentoren (7 Tore) führten. Besonders die Abstimmungsprobleme und individuellen Fehler müssen dringend abgestellt werden und bereiten allen VfL-Fans große Sorgen.

Besonders auffallend: Felix Passlacks rechte Seite war fast während des gesamten Spiels eine ständige Gefahrenzone!

2. Offensives Pressing:

Peter Zeidler hat die Mannschaft darauf eingestellt, früh Druck auf den Gegner auszuüben. Dieses aggressive Pressing hat in einigen Spielen dazu geführt, dass der VfL den Ball in gefährlichen Zonen erobern konnte und schnelle Konterchancen kreierte. Jedoch war gegen Kiel davon wenig sichtbar. Hier muss dringend nachgebessert werden.

3. Chancenverwertung:

Trotz guter Möglichkeiten gelingt es den Bochumern einfach nicht, ihre Chancen konsequent zu nutzen (3 Tore). Das Spiel gegen Kiel war ein weiteres Beispiel dafür. Auch hilft die Rotation an jedem Spieltag im Sturm nicht wirklich, dass sich das Team einspielen kann und Automatismen funktionieren.

4. Standardsituationen:

Der VfL Bochum hat unter Zeidler eine Verbesserung bei Standardsituationen gezeigt. Die Mannschaft wirkt bei Ecken und Freistößen gefährlicher als in der Vorsaison. Hier gilt es, zukünftig mehr Tore daraus zu erzielen.

5. Trainerfrage:

Peter Zeidler steht nun immer mehr im Fokus. Wann sind und werden seine taktischen Anpassungen vom hohen Pressing und einer Vielzahl von versprochen Torenchancen sichtbar? Wie lange braucht das Team noch, um seine Ideen zu verinnerlichen? Das Spiel gegen Kiel war in vielen Phasen eher ein Rückschritt in Sachen Weiterentwicklung des Teams.

6. Kampfgeist und Moral:

Trotz aller Rückschläge zeigen die Bochumer immer wieder Moral und Kampfgeist. Das Comeback nach dem frühen Rückstand gegen Kiel ist ein Beweis dafür.

7. Fanunterstützung:

Alle Fans des VfL Bochum stehen weiterhin wie eine Wand hinter ihrer Mannschaft. Die Unterstützung von den Rängen war auch gegen Kiel ungebrochen und wird in den kommenden Wochen ein wichtiger Faktor werden.

Fazit:

Die Bochumer stecken in einer schwierigen Phase. Die bisherigen Spiele der Saison haben gezeigt, dass es an vielen Stellen hapert. Doch es gibt auch Lichtblicke, die Hoffnung machen. Der Kampfgeist und die Unterstützung der Fans sind da, jetzt müssen nur noch die Ergebnisse stimmen. Es bleibt abzuwarten, ob Peter Zeidler die richtigen Lösungen findet, um den VfL aus der Krise zu führen. Gegen Dortmund wird sich zeigen, inwieweit das Team von Peter Zeidler die Philosophie von ihm verstanden hat und dann auch auf den Platz bringt.

Fotos:

Sebastian Sendlak