Es war gestern ein langer Abend voller Spannung und brisanten Themen: Die Mitgliederversammlung des VfL zog sich über fast vier Stunden hin – und einer fehlte dabei völlig: Hans-Peter Villis! Der umstrittene Ex-Präsident glänzte durch Abwesenheit, während die restliche Führungsebene kräftig aufräumte.
Bombe geplatzt: Präsidium vor Neuwahlen!
Der kommissarische Chef Uwe Tigges ließ es krachen und kündigte vorgezogene Präsidiums-Neuwahlen für den Sommer 2024 an. Der Grund? Die internen Machtkämpfe, die den Verein zuletzt in die Schlagzeilen brachten. Tigges stellte klar: „Das machen wir nicht, weil wir müssen, sondern weil wir den VfL in die Zukunft führen wollen!“
Was steckt wirklich dahinter? Wie der VfL-Insider bereits berichtete, hatte Villis keine Mehrheit mehr im Präsidium, bevor er sich unter dem Vorwand gesundheitlicher Probleme zurückzog. Ob und wann er wieder auftaucht? Weiterhin ein großes Fragezeichen.
Mega-Umbau fürs Ruhrstadion!
Die Pläne für die Stadion-Modernisierung wurden endlich enthüllt – und alle Fans können sich auf ein echtes Schmuckstück freuen. Bis 2028 soll das Ruhrstadion auf 28.000 Plätze wachsen, mit einer perfekten Mischung aus Sitz- und Stehplätzen. Auch die VIPs kommen nicht zu kurz: 2.000 exklusive Plätze sollen die Kassen klingeln lassen.
Kaenzig wird deutlich: Geldprobleme? Nicht mit uns!
Geschäftsführer Ilja Kaenzig zeigte sich kämpferisch. Trotz Millionenverlusten in der vergangenen Saison verspricht er eine rosige Zukunft: „Wir stehen kurz vor der Schuldenfreiheit!“ Auch für dringend benötigte Wintertransfers ist Kohle da. Klartext: Der VfL will raus aus dem Tabellenkeller!
Coach Dieter Hecking zeigt klare Kante: Der VfL soll eine Einheit werden!
Trainer Dieter Hecking weiß, wie man Worte findet, die sitzen. Vor den rund 1300 Mitgliedern im RuhrCongress sprach der Routinier gestern Klartext: Die Lage ist brenzlig, eine „Herausforderung mit Sternchen“, wie er es nannte. Doch statt den Kopf in den Sand zu stecken, appellierte er an die VfL-Familie: Zusammenhalt ist jetzt das Gebot der Stunde! „Wenn wir eine Einheit sind, schaffen wir das“, rief er den Mitgliedern zu – eine Botschaft, die ankam.
Kritik ja, Chaos nein!
Hecking machte auch klar: Kritische Stimmen sind wichtig, aber es muss sachlich bleiben. Diese klare Haltung trug maßgeblich dazu bei, dass die Versammlung trotz hitziger Themen in ruhigen Bahnen verlief. Bis zum Schluss blieb Hecking im Saal – ein starkes Zeichen und eine Ansage, dass er Verantwortung ernst nimmt.
Chaos-Club oder Neustart?
Trotz aller Bekenntnisse und Zukunftspläne bleibt die Frage: Können die Bochumer das Ruder wirklich rumreißen? Während die sportliche Krise weiter schwelt, setzt das Präsidium auf Transparenz und Reformen. Doch eines ist sicher: Mit der Neuwahl im Sommer kommt neuer Wind – und vielleicht auch ein bisschen mehr Ruhe in den Verein.
Alle Zahlen und Fakten der Mitgliederversammlung im Überblick
5,2 Millionen Euro Verlust
Der VfL schloss das Geschäftsjahr 2023/24 mit einem deutlichen Minus ab: 5,2 Millionen Euro Verlust wurden verzeichnet – mehr als die ursprünglich kalkulierten 4 Millionen Euro.
1,3 Millionen Euro Gewinn geplant
Für die laufende Saison 2024/25 plant der Verein optimistisch mit einem Gewinn von 1,3 Millionen Euro.
77,3 Millionen Euro Einnahmen vs. 82,5 Millionen Euro Ausgaben
Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen den Erträgen in Höhe von 77,3 Millionen Euro Aufwendungen von 82,5 Millionen Euro gegenüber.
41 Millionen Euro Lizenzetat
Der Lizenzetat für das Bundesliga-Team blieb auf dem Niveau der Vorsaison: 41 Millionen Euro wurden unter anderem für Gehälter, Prämien, Transfers und Reisekosten ausgegeben.
3,285 Millionen Euro Eigenkapital
Trotz des Verlusts blieb das Eigenkapital positiv: Zum 30. Juni 2024 betrug es 3,285 Millionen Euro. Bis zum nächsten Geschäftsjahresende (30. Juni 2025) soll es auf 4,59 Millionen Euro anwachsen.
Schuldenabbau auf 1,99 Millionen Euro geplant
Die langfristigen Verbindlichkeiten wurden bereits von 9 Millionen Euro auf 6,42 Millionen Euro gesenkt. Nach der laufenden Saison sollen sie auf nur noch 1,99 Millionen Euro sinken.
5,9 Millionen Euro Netto-Zufluss durch Verkauf des Stadioncenters
Der Verkauf des Stadioncenters an die neue städtische Sportstätten-Besitzgesellschaft brachte dem VfL einen Netto-Zufluss von 5,9 Millionen Euro. Dafür zahlt der Klub künftig eine höhere Pacht.
43,2 Millionen Euro TV-Gelder
Ein starker Anstieg der TV-Gelder brachte dem VfL in dieser Saison 43,2 Millionen Euro – ein Plus von 5,6 Millionen Euro im Vergleich zur Vorsaison.
85 Millionen Euro geplanter Gesamtumsatz
Der Gesamtumsatz der VfL Bochum GmbH & Co. KGaA soll in der aktuellen Spielzeit auf rund 85 Millionen Euroansteigen.
5,1 Millionen Euro Transfererlöse
Die Transfererlöse stiegen in der laufenden Saison deutlich: Nach nur 314.000 Euro im Vorjahr plant der VfL mit 5,1 Millionen Euro, unter anderem dank des Verkaufs von Patrick Osterhage zum SC Freiburg.