Pünktlich zum 4. Advent, gelingt dem VfL endlich der lang ersehnte Befreiungsschlag. Absolut verdient gewannen die Bochumer gegen den 1. FC Heidenheim mit 2:0.

Moritz Broschinski durchbricht den Bann
Ein besonderer Moment des heutigen Spiels war der Treffer von Stürmer Moritz Broschinski. Endlich konnte der junge Angreifer sein erstes Tor für die Bochumer erzielen und trug damit entscheidend zum Erfolg bei. „Das freut uns alle unglaublich für Moritz“, betonte Trainer Hecking. „Ein Stürmer lebt von Toren, und dieses Erfolgserlebnis wird ihm weiteres Selbstvertrauen geben. Es war der perfekte Abschluss eines rundum gelungenen Tages.“
Auch Moritz Broschinski äußerte sich nach dem Sieg mit großer Freude und Erleichterung: „Ich freue mich riesig, dass es endlich mit dem Sieg geklappt hat und wir die drei Punkte eingefahren haben. Besonders schön ist es, dass ich auch ein Tor erzielen konnte. Aber wir wissen auch, dass es nur der erste Schritt war. Jetzt geht es nach einer kurzen Pause darum, die nächsten drei Punkte einzufahren.“
Mit diesem Treffer sendet der VfL nicht nur ein Signal an die Konkurrenz, sondern auch an die eigenen Fans: Diese Mannschaft ist bereit, im Abstiegskampf wirklich alles zu geben. Und war heute sowohl mental als auch spielerisch in fast allen Bereichen überlegen. Der heutige Sieg war nichts weniger als ein Überlebenskampf – nach den Erfolgen der Konkurrenten Kiel und St. Pauli war ein Dreier für Bochum absolute Pflicht.

Triumph mit Symbolkraft
Nach dem dem Spiel präsentierte sich der erfahrene Coach Dieter Hecking auf der Pressekonferenz mehr als zufrieden, aber gleichzeitig besonnen – der Blick fest auf die kommenden Herausforderungen gerichtet.
Hecking begann nüchtern, bevor er die Bedeutung des Erfolges für sein Team hervorhob: „Wir wollten dieses Spiel heute unbedingt gewinnen. Natürlich haben wir die Ergebnisse von gestern wahrgenommen, was vielleicht bei vielen den Druck erhöht hat. Aber ich habe der Mannschaft klar gesagt: Das macht nichts mit uns. Wir müssen sowieso gewinnen, egal wie die anderen spielen.“
Überzeugender Auftritt von Beginn an
Von der ersten Minute an setzte das Bochumer Team die Vorgaben des Trainers konsequent um. „Wir wollten Intensität, wir wollten Zweikämpfe, wir wollten Heidenheim in ihrem eigenen Spiel fordern“, erklärte Hecking. Ein taktisches Mittel war dabei das hohe Tempo, mit dem Bochum den Gegner unter Druck setzte. „Wir haben ein bisschen spekuliert, dass vielleicht doch Müdigkeit beim Gegner da ist, wenn wir das Tempo hochhalten.“
Der Plan ging auf: Neben der physischen Präsenz überzeugte die Mannschaft auch spielerisch. „Es hat mich sehr gefreut, dass der spielerische Moment heute nicht zu kurz kam. Wir haben fußballerisch gute Lösungen gefunden und am Ende einen sehr verdienten Sieg eingefahren.“

Zahlen, die überzeugen
Die Statistik unterstreicht die Leistung des Teams: 120 gelaufene Kilometer, viele gewonnene Zweikämpfe und eine hohe Ballbesitzquote. „Das war von jedem Spieler durchgängig eine klasse Leistung“, lobte Hecking. „So muss es aussehen, wenn man erfolgreich sein will.“
Mit dem ersten Saisonsieg konnte das Team nicht nur wichtige Punkte sammeln, sondern auch einen mentalen Befreiungsschlag landen. „Die Erleichterung in der Kabine war riesig zu spüren“, so der Trainer. „Es ist gut, dass die Jungs mit diesem Gefühl jetzt in den kurzen Urlaub gehen.“
Ein Schritt auf einem langen Weg
Trotz der Euphorie warnt Hecking vor verfrühter Selbstzufriedenheit: „Wir haben uns jetzt ein Stück weit an die anderen Mannschaften rangerobbt, aber es ist noch gar nichts erreicht. Wir müssen genauso weiterarbeiten wie in den letzten Wochen.“
Dabei setzt der Trainer vor allem auf die enge Verbindung zwischen Team und Fans. „Man hat es heute wieder im Stadion gemerkt: Wir können hier in Bochum eine Abstiegskampfeuphorie entwickeln. Wenn wir diese Symbiose zwischen Fans und Mannschaft weiter aufrechterhalten, ist in den nächsten 19 Spielen noch sehr viel möglich.“

Blick nach vorn
Hecking bleibt realistisch: „Die Konkurrenz wird nicht schlafen, und wir brauchen mehr Siege als die anderen, um diese kritische Situation zu meistern.“ Doch der heutige Erfolg macht Mut – für die Mannschaft, die Fans und den gesamten Verein. „Ich bin erstmal froh, dass wir heute gewonnen haben“, resümierte der Coach, bevor er den Blick wieder nach vorne richtete. Die kommenden Aufgaben werden zeigen, ob der VfL Bochum diesen Schwung langfristig nutzen kann.
Zwei „Bonuspunkte“?
Nach den aktuellen Entwicklungen könnte der VfL am Ende sogar noch zwei weitere Punkte in der Tabelle hinzugewinnen. Das DFB-Sportgericht hat für den 9. Januar 2025 eine mündliche Verhandlung angesetzt, um über den Einspruch im Spiel gegen Union Berlin zu entscheiden. Sollte dieser erfolgreich sein, würde der VfL insgesamt acht Punkte haben – genauso wie derzeit Aufsteiger Holstein Kiel.
Eines ist sicher: Das kommende Weihnachtsfest wird für alle Spieler und Fans des VfL ein Fest der Hoffnung sein – der Hoffnung, dass es unter Trainer Dieter Hecking für ein weiteres Fußballwunder und den Klassenerhalt reichen könnte. Der erste Schritt in diese Richtung ist bereits getan.
Fotos: Sebastian Sendlak