Befreiungsschlag: Hofmann trifft spektakulär und spricht über die Gefühle hinter seinem Siegtor!

Durchatmen. Erst einmal. In einem nervenaufreibenden Duell vor 26.000 begeisterten Fans im ausverkauften Ruhrstadion gelang dem VfL gestern ein entscheidender und immens wichtiger 1:0-Erfolg gegen St. Pauli. Dieser Sieg kann sich als erneuter Wendepunkt im Kampf um den Klassenerhalt erweisen. Der Abstand zum rettenden Ufer ist kleiner geworden. Bochum hat nun 9 Punkte.

Die Konkurrenz: Kein Grund zur Resignation

Ein Blick auf die direkte Konkurrenz zeigt, dass auch dort die Probleme groß sind. Holstein Kiel (11 Punkte) kämpft mit einer wackeligen Defensive, während TSG Hoffenheim (14 Punkte) und 1. FC Heidenheim ebenfalls keine Erfolgsserien vorzuweisen haben.

Das Spiel gegen Pauli

Die erste Halbzeit war geprägt von taktischem Geplänkel und wenigen Höhepunkten. Beide Teams agierten vorsichtig, wohl wissend um die Bedeutung dieser Partie.

Die Wende brachte schließlich die 67. Minute: Der kurz zuvor eingewechselte Moritz Broschinski setzte sich auf der rechten Seite durch und flankte präzise in den Strafraum. Dort lauerte Philipp Hofmann, der mit einem artistischen Hackentrick den Ball unhaltbar im Netz versenkte. Das Bochumer Stadion tobte, und die Erleichterung war förmlich spürbar.

Philipp Hofmann brutal ehrlich

Nach dem Abpfiff brachen bei Torschütze Hofmann die Emotionen durch: Er verriet, warum er nach seinem Tor schnurstracks auf Zeugwart Andreas Pahl zulief und mit ihm jubelte:
„Ja, mit Pahli (Anmerk. Andreas Pahl) habe ich einen echt guten Draht. Ich habe ihm gesagt, wenn ich mal wieder treffe – er hat mir immer Mut zugesprochen, auch in schweren Situationen – dann komme ich zu ihm und bedanke mich. Nach dem Tor bin ich direkt zu ihm gelaufen.“

Der Treffer war für den Stürmer ein wirklicher Befreiungsschlag:
„Für mich persönlich war das sehr wichtig. Endlich habe ich mich mal wieder belohnt. Aber es freut mich auch für die Mannschaft. Besonders für Mo (Anmerk. Moritz) Broschinski – er kommt rein und dann spielt er so eine super Aktion! Der Trainer hat in der Halbzeit gesagt, die Bank entscheidet das Spiel, und genau so war es. Das war eine reine Willensleistung der ganzen Mannschaft.“

Auf die Frage, ob er nach den vielen Negativerlebnissen zuerst zum Schiedsrichter geschaut habe, antwortete Hofmann entschlossen:
„Nein, ich wusste genau, dass ich nicht im Abseits war, weil ich von hinten kam. Und so konnte ich ihn nur mit der Hacke machen. Dass er dann genau zwischen seine Augen geht, ist natürlich überragend. Danach hat man gesehen, wie sehr wir uns alle gefreut haben.“

Auch Trainer Dieter Hecking lobte nach dem Spiel die Mannschaft für ihre kämpferische Leistung: „Die Jungs haben heute Charakter gezeigt. Dieser Sieg gibt uns neuen Mut im Abstiegskampf. Wir werden weiter hart arbeiten, um unser Ziel zu erreichen.“

Mit diesem Sieg haben die Bochumer ein klares (Lebens)-Zeichen gesetzt: Der Kampf um den Klassenerhalt ist noch lange nicht entschieden.

Und wer weiß – vielleicht zündet Hofmann schon am Samstag beim nächsten Heimspiel gegen Leipzig den nächsten Knaller und sorgt für das nächste Highlight