Jetzt wird’s ernst beim VfL!
Heute wagt die Findungskommission erstmals den Schritt an die Öffentlichkeit – und wie der VfL-Insider exklusiv vorab aus Vereinskreisen erfahren hat, bringt sie nicht nur eine deutliche Botschaft mit, sondern auch eine klare Empfehlung und einen wegweisenden Vorschlag, der die Zukunft des Vereins entscheidend mitgestalten könnte.
Hintergrund: Am 14. Juni 2025 steht ein wegweisendes Ereignis bevor: Die außerordentliche Mitgliederversammlung der Bochumer rückt ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Auf der Tagesordnung steht die Neuwahl des Präsidiums – eine Entscheidung, die weit über reine Personalfragen hinausgeht. Sie markiert einen entscheidenden Schritt für die Zukunft des traditionsreichsten Fußballvereins Deutschlands.
Ein Verein am Wendepunkt
Der Zeitpunkt dieser Neuwahl ist kein Zufall – er fällt in eine Phase tiefgreifender Veränderungen. Gerade erst hat der VfL den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten müssen. Der Abstieg aus der höchsten deutschen Spielklasse ist ein sportlicher Einschnitt, der nicht nur die Mannschaft, sondern den gesamten Verein zu einer grundlegenden Neuausrichtung zwingt. Und auch die Gründe des Abstiegs sind nicht nur rein sportlicher Natur (siehe Bericht).
In dieser sensiblen Phase richtet sich der Blick nicht nur auf das Spielfeld, sondern auch auf die Führungsetage. Die Findungskommission, von den Mitgliedern des Vereins eingesetzt, sieht sich daher nicht nur in der Pflicht, sondern auch in der Verantwortung, den Weg in eine stabile und nachhaltige Zukunft mitzugestalten.
Fünf Namen, ein gemeinsames Ziel
Nach intensiven Gesprächen mit Gremienvertretern hat die Kommission entschieden, ein vollständiges Präsidium vorzuschlagen. Der sogenannte Block-Vorschlag entspricht der Satzung des Vereins und setzt auf Teamarbeit und Kontinuität. Die vorgeschlagenen Persönlichkeiten bringen unterschiedliche Erfahrungen mit – von Sport über Wirtschaft bis hin zu strategischer Vereinsführung:
- Uwe Tigges: Seit dem 27. Januar 2025 führt Uwe Tigges kommissarisch das Präsidium und den Aufsichtsrat des VfL Bochum. Zuvor hatte Hans-Peter Villis seine Ämter niedergelegt, nachdem das notwendige gegenseitige Vertrauen für eine konstruktive Zusammenarbeit nicht mehr gewährleistet war. Als erfahrener Unternehmer aus dem Ruhrgebiet bringt Tigges wirtschaftliches Know-how und regionale Verbundenheit in das Präsidium ein. Seine Kenntnisse in Unternehmensführung und sein Netzwerk in der Region sind wertvolle Ressourcen für den Verein.
- Prof. Dr. Karl-Heinz Bauer: Seit 1999 war er Mannschaftsarzt des VfL Bochum und hat sich als Chefarzt der Chirurgie am Knappschaftskrankenhaus Dortmund einen Namen gemacht. Als Ärztlicher Direktor verantwortete er in seiner aktiven Zeit ein Budget von rund 255 Millionen Euro und war an mehreren Krankenhausfusionen beteiligt. Seine Expertise in Sportmedizin und Unternehmensstrategie macht ihn zu einer Schlüsselfigur für die medizinische und strategische Ausrichtung des Vereins. Im vergangenen Jahr verabschiedete sich Bauer altersbedingt mit viel Anerkennung aus dem Betreuerteam und steht weiterhin im Hintergrund zur Verfügung.
- Thomas Ernst: Der ehemalige Bundesliga-Torwart spielte unter anderem für den VfL und wurde von den Fans in die Jahrhundertelf gewählt. Nach seiner aktiven Karriere absolvierte er ein Sportmanagement-Studium und war von 2008 bis 2011 Sportvorstand bei den Bochumern. Seine Erfahrung als Spieler, Trainer und Manager sowie seine aktuelle Tätigkeit als Spielerberater bieten wertvolle Einblicke in die sportliche und wirtschaftliche Führung eines Fußballvereins.
- Mirja Dorny: Die ehemalige Bundesliga-Spielerin begann ihre Karriere bei RW Markania Bochum und spielte später für den FCR 2001 Duisburg und SG Essen-Schönebeck. Nach ihrem sportlichen Werdegang absolvierte sie eine Ausbildung zur Kauffrau in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und schloss ein berufsbegleitendes Studium mit einem Master ab. Seit Januar 2022 ist sie Geschäftsführerin der Baugesellschaft Hanau. Ihre Kombination aus sportlicher Erfahrung und wirtschaftlicher Kompetenz macht sie zu einer idealen Kandidatin für das Präsidium.
- Martin Volpers: Ein echtes Urgestein des VfL Bochum. Seit 2012 ist er Fanvertreter im Aufsichtsrat des Vereins. Seine tiefe Verbundenheit zum Verein und seine langjährige Erfahrung als Fanvertreter bringen eine wichtige Perspektive in das Präsidium ein, die die Interessen der Mitglieder und Fans widerspiegelt.
Mehr als ein Vorschlag: ein Signal
Auch wenn laut Satzung weiterhin alternative Vorschläge fristgerecht eingereicht werden können – aktuell liegt der Kommission nur die Kandidatur des Teams Uwe Tigges und einer Einzelbewerbung vor. Interessant: Das Team rund um die Kandidaten Hans-Peter Villis und Andreas Luthe haben sich bereits in einem Interview mit den Kollegen der WAZ zwar öffentlich positioniert und ihre Kandidatur angekündigt – offiziell bei der Findungskommission eingereicht wurde der entsprechende Antrag allerdings bis heute nicht. Dabei ist genau diese Meldung laut Satzung Voraussetzung für eine gültige Bewerbung der der Versammlung.
Die Findungskommission wird heute somit mit ihrem Vorschlag ein klares Zeichen setzen. Ein Zeichen für Geschlossenheit, für Sachverstand – und für einen Neuanfang, der den Abstieg als Chance begreift.
Noch bevor das neue Präsidium gewählt wird, steht am 2. Juni bereits die Wahl des Fanvertreters durch die Fanclubvertreter-Versammlung auf dem Programm. Mittlerweile stehen alle Kandidaten fest: Fabian Budde, Alexander Lüdiger, Michael Neuhaus und Jörg Preußer bewerben sich um das Amt. Der gewählte Fanvertreter wird als sechstes Mitglied in den Aufsichtsrat einziehen. Komplettiert wird das Gremium durch den Vorsitzenden des Wirtschaftsrats – aktuell bekleidet Volker Goldmann diese Position.
Die Mitglieder entscheiden über die Zukunft des VfL
In vier Wochen kommen somit die Mitglieder der Bochumer zusammen und entscheiden über die Zukunft ihres Vereins. Es wird eine Wahl sein, die weit über Personalfragen hinausgeht. Sie betrifft das Selbstverständnis des Vereins – zwischen Tradition und Wandel.
Der VfL-Insider wird in Kürze beide Teams ausführlich vorstellen – klar, kompakt und auf den Punkt. Wer keine Neuigkeiten rund um die Kandidaturen verpassen möchte, kann ganz einfach den kostenlosen Newsletter abonnieren und bleibt so immer bestens informiert.