Nur noch 4 Tage. Sonntag, 15:30 Uhr (eine klassische Anstoss-Bundesliga Zeit). Anpfiff im Ruhrstadion. Es ist der 34. Spieltag. (Noch) einmal 2. Bundesliga. Sämtliche Rechenspiele sind bekannt. Ein Unentschieden oder ein eigener Sieg des VfL reichen zum Aufstieg in die Bundesliga. Und es müsste wirklich viel schiefgehen, wenn es in diesem Jahr nicht klappen sollte. Die Relegation möchte niemand mehr beim VfL. Zwei weitere Spiele. Weiteres Nervenflattern. Unerwünscht. Jetzt, wo man solange an der Tabellenspitze gestanden hat, möchte man sich auch belohnen.
Und: es muss auch dieses Jahr irgendwie hinhauen mit dem Aufstieg; denn in der nächsten Saison ist die Zweite Liga mit dem HSV, Schalke, Düsseldorf und den Absteigern (Köln/Bremen/Bielefeld) top besetzt. Konkurrenz hoch10. Dann lieber am Sonntag alles klar machen.
Im Stadion sind immer (noch) keine Fans. Wahrscheinlich wird das Hup-Konzert am Sonntag während des Spiels noch deutlich lauter werden, als beim letzten Heimspiel. Und wer weiss, was passiert, wenn um 17:15 Uhr abgepfiffen wird und feststeht, dass der Traum vom Aufstieg für alle VfL-Fans Wirklichkeit geworden ist…
Genau der richtige Zeitpunkt, um beim Coach Thomas Reis nochmal reinzuhorchen:
Wie ist die Stimmung beim Team und Dir nach dem Nürnberg Spiel gewesen?
Thomas Reis: Wir haben in Nürnberg nicht gewonnen, aber wir haben einen Punkt geholt, der wichtig war für die Moral. Wir waren drauf und dran, in der zweiten Halbzeit das Spiel zu drehen. Die Konstellation ist nun so, dass wir wissen: Wenn wir gewinnen oder unentschieden spielen, sind wir durch. Das stimmt uns positiv. Auch wenn wir wissen, dass wir keine Mannschaft sind, die explizit auf Unentschieden spielt.
Was steht diese Woche beim Training im Focus?
Thomas Reis: Zunächst die Regeneration. Das ist normal zu Beginn der Woche. Die Jungs, die mehr gespielt haben, dürfen etwas kürzer treten. Der Tag direkt nach dem Spiel ist auch für Behandlungen reserviert. Dann gibt es auch Übungen wie Fußball-Tennis, zur Lockerung. Bei den Jungs, die weniger gespielt haben, wird die Intensität schon ein bisschen erhöht. Ab Mittwoch geht die Vorbereitung auf Sandhausen los. Das wird kein einfaches Spiel, weil auch der SVS punkten muss. Sie haben ihre Spielweise nach dem Trainerwechsel ein wenig verändert, es geht im Eins-gegen-Eins über den ganzen Platz. Das wird sehr körperbetont. Aber wir werden Lösungen anbieten und finden.
Wie sieht das „Freizeit-Programm“ des Teams aus? Steht abends Gemeinschaft im Mittelpunkt an oder kann jeder individuell „gestalten“, soweit es Corona-bedingt möglich ist?
Thomas Reis: Man muss aufpassen, dass der Begriff „Freizeit“ nicht zu hoch gehängt wird. Den Fokus 24 Stunden auf das kommende Spiel zu richten, wäre aber auch nicht zielführend. Natürlich versuchen wir, Abwechslung reinzubringen. Das ist völlig normal, weil man ja die ganze Zeit miteinander verbringt. Wir spielen Tischtennis, das Ganze im Wettkampfmodus – auch da will jeder gewinnen. Von Tag zu Tag wächst dann die Anspannung. Das ist gut. Und durchs reguläre Training kommt dann auch noch mal Abwechslung rein.
Wie schwer wiegt der Ausfall von Robert Tesche?
Thomas Reis: Natürlich verzichtet man nur ungerne auf einen Spieler, der fast die gesamte Saison durchgespielt hat. Aber wir haben dauerhaft gezeigt, dass wir Stammspieler ersetzen können. Sei es, als Simon Zoller ausgefallen ist, oder aber bei Danilo Soares, Danny Blum, Manuel Riemann oder Cristian Gamboa. Es ist schade, dass Robert ausfällt. Aber wir haben schon in Nürnberg, speziell in der zweiten Halbzeit gesehen, dass Thomas Eisfeld in der Lage ist, die Position im Mittelfeld zu spielen. Da war es für Toto Losilla, der ja mit Robert gut harmoniert hat. Wir sind also in der Lage, solche Spieler bestmöglich zu ersetzen.
Worauf und auf was freust Du Dich besonders, wenn es mit dem Aufstieg in die Bundesliga am Sonntag klappt?
Thomas Reis: Wir reden nicht über ungelegte Eier. Natürlich wollen wir das Spiel gewinnen. Und natürlich wäre es die Krönung einer sehr, sehr guten Saison, die wir bis hierhin gespielt haben. Ich freue mich schon jetzt über eine Mannschaft, die das Vertrauen, das ich in sie gesetzt habe, an mich zurückspiegelt. Den VfL nach elf Jahren Zweitligazugehörigkeit dorthin zu führen, wo er hingehört, wäre fantastisch. Wir haben eine Riesenchance, das am Sonntag zu verwirklichen.

Diese Woche im Training nur Fiege Pils Einheiten zur Regeneration
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